Der Trip durch die Laichzeit am La Ramade

Der Trip durch die Laichzeit am La Ramade

Vor circa einem Jahr haben wir die Reise geplant und uns für ein 66 Hektar großes Gewässer im 1200 Kilometer entferntem Giat in Frankreich entschieden. Den La Ramade.

 

Zum See:

Der See ist in drei, je ca. 20 Hektar großen Armen aufgeteilt.Daher wird er auch als „mini Cassien“  bezeichnet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie wir die Platzwahl getroffen haben:

Wir vermuteten, dass wir so ziemlich genau  während der Laichzeit dort eintreffen würden. Darum entschieden wir uns, den flachen Nordarm mit einigen Kraut und Schilffeldern zu befischen.

Aber auch weil der Nordarm nur zwei von insgesamt 13 Stellen  aufwies und der Angeldruck dadurch nicht so hoch schien – jedenfalls nicht so hoch wie an den anderen Stellen des Sees.  Ganz nach dem Motto: „zu viele Köche verderben den Brei“.

Der Plan ging auf

Nach 14 Stunden Fahrt, einer Hand voll Schlaf, 120€ Spritkosten, 26€ Gebühren für Maut, 3 Liter Kaffee, 20 Pinkelpausen und natürlich 40 Kilo CarpForce Feinkost-Boilies im Gepäck, kamen wir nun endlich gegen Mittag am See an.

An Pause und Ausruhen war allerdings nicht eine Minute zu denken. Nun ging es los die Boote zu beladen und zum Platz zu fahren. Bis wir alles erledigt hatten – aufbauen, die Suche nach den Spots, Füttern, ablegen der Ruten usw. – sind so einige Minuten vergangen. Gerade die Suche nach den geeigneten Spots machte uns zu schaffen. Am ganzen Nordarm war das Gewässer maximal 1,50m tief, ohne auch nur die kleinste Erhöhung und am Grund lag 20cm Schlamm. Gelegentlich ertasteten wir eine etwas härtere Stelle, die uns aber nur einen Quadratzentimeter groß erschien.

 

 

 

Wo ablegen?

Klar, im Schlamm!

Gedacht, gemacht!

Nun war der Abend schon lange angebrochen und wir freuten uns auf eine satte Mütze Schlaf.

Von wegen! Die Augen waren soeben zugefallen, da werde ich durch die helle LED und ein durchgehend schrillen Ton meiner Sounderbox geweckt.

Wie geil ist das denn? Das sollte nicht der letzte Fisch gewesen sein.

War er auch nicht, es ging weiter. Wir konnten in der ersten Nacht, bis hin zu den ersten Morgenstunden, fünf Fische auf die Matte legen. Nach den ersten Morgenstunden war dann Ruhe. Nur vereinzelt konnten wir tagsüber Fische landen – vielleicht eine Hand voll in der ganzen Woche. Schnell konnten wir also die Fresszeiten ausmachen und uns tagsüber auf die faule Haut legen bzw. alles für die kommende Nacht vorbereiten.

Die Laichzeit beginnt

An dritten Tag konnten wir dann die „Liebesspiele“ hören und am Gegenüber liegendem Ufer sehen. Der Plan schien also aufgegangen zu sein! Und wie es bekanntlich so ist, laichen die Kleineren zuerst.

Das bedeutete für uns: Zeit für die Dicken!

Tag für Tag, Nacht für Nacht das gleiche Spiel! Wir waren verwöhnt!

Nach jedem Fisch, den wir in der Nacht überlisten konnten, hieß es nicht „Gute Nacht“ sondern „Bis gleich“.

Wie gesagt, wir waren verwöhnt!

Es waren viele Fische dabei, die kurz vor der 20 Kilo Marke standen. Ein 20-plus Fisch war dabei, drei Störe, einer davon mit satten 20 Kilo. Was für ein Drill!

Nach nun sechs erfolgreichen Nächten, stand nun auch schon die letzte Nacht bevor. Irgendwie erhoffte ich mir noch ein wenig Schlaf, da wir am kommenden Morgen die Heimreise antreten mussten. Doch an Schlaf war nicht zu denken. In der letzten Nacht konnten wir nochmals fünf Fische landen. Ein warnsinniger Trip durch die Laichzeit am La Ramade.

Dann war es leider so weit…

 

 

 

 

 

Die Heimreise

Da wir vergessen hatten, die Route auf dem Navi zu ändern, fuhren wir mitten durch Paris.

21.05.2016, Coupe de France. Das Pokal-Final-Spiel der französischen Oberliga und die Fans, die in Bussen wie die Bekloppten über die Straßen fuhren. Noch dazu das ohnehin anstrengende Autofahren durch die Pariser Straßen. Ich war heilfroh, als wir nun nach etlichen Staus endlich das schöne Paris verlassen durften.

Wie dem auch sei, wir fingen in einer Woche 32 Karpfen, darunter zwei markante Grasfische und drei Störe. Was für eine wunderbare Woche!

Danke für diese Traumreise und Vielen Dank an Gonzo, der für mich noch Überstunden in seinem Labor leisten durfte.